Ein aufstrebender Markt mit Herausforderungen – Importe aus Bosnien nach Österreich
Kaum ein anderes Land weist ein so hohes Wachstum bei den Importen nach Österreich auf wie Bosnien-Herzegowina. Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich der Warenwert um fast 2000 % gesteigert.[1] Erfahre, welche Hürden Importe aus Bosnien bergen und wie du sie meisterst.
Die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Bosnien-Herzegowina sind traditionell eng. Zwar stammen nur etwa 0,5 % aller österreichischen Importe aus dem südosteuropäischen Land. Doch der Trend ist seit 20 Jahren klar positiv mit stetig steigenden Volumina und Warenwerten. 2022 stieg das Importvolumen gegenüber dem Vorjahr trotz vielfältiger Krisen noch mal um 19,8 %, der Gesamtwert der Einfuhren sogar um 30,5 % auf 980 Mio. €.[2]
Wichtigste Importgüter Österreichs aus Bosnien-Herzegowina sind Metallwaren (11,8 %), gefolgt von elektrischen Maschinen (9,4 %), Eisen und Stahl (9 %) sowie Maschinen und Ausrüstung (7,9 %). Im B2B-Geschäft werden Rohstoffe und Komponenten meistens nach Bedarf geordert. Eine zeitnahe Einfuhr von Waren ist dabei unabdingbar. Das ist allein aufgrund der geografischen Nähe zu Österreich – Sarajewo liegt nur etwa 600 km von Wien entfernt – und einer direkten EU-Nachbarschaft grundsätzlich unproblematisch. Zumal alle großen internationalen KEP-Dienstleister Transporte aus und nach Bosnien abwickeln.
Dennoch ergeben sich bei einem Import aus Bosnien nach Österreich Punkte, die du kennen solltest, um einen störungsfreien Wareneingang und -abwicklung sicherzustellen.
Zollbestimmungen und Präferenzregeln
Bosnien-Herzegowina ist (noch) kein Mitglied der EU und alle Waren, die aus dem Land importiert werden, müssen verzollt werden. Jedoch besteht ein präferenzielles Handelsabkommen mit der Europäischen Union (EU), das dem Land bestimmte Vorteile bei Zöllen und Tarifen gewährt. Importe aus Bosnien nach Österreich werden je nach Warengruppe mit geringeren oder gar keinen Zöllen belegt. Zudem ist Bosnien-Herzegowina Teil der sogenannten SAP-Kumulierungszone, der alle sechs nicht zur EU gehörenden Westbalkanstaaten und die Türkei angehören. Innerhalb dieser Gruppe ist die volle, diagonale Kumulierung möglich. Dadurch können österreichische Unternehmen bei Importen aus Bosnien auch dann von den Präferenzmaßnahmen profitieren, wenn die Ware oder Vormaterialien ihren Ursprung z. B. in Serbien oder Albanien haben.
In beiden Fällen muss der Exporteur aber unter Umständen einen Ursprungs- oder Präferenznachweis erstellen oder eine grenzüberschreitende Lieferantenerklärung für Waren ohne Ursprungseigenschaft abgeben. Fehlt dieser Nachweis, kann ein B2B-Import schnell deutlich teurer werden. Denn im Gegensatz zu den meisten Zolldokumenten werden fehlende Ursprungsnachweise oder Lieferantenerklärungen nicht durch den Zoll oder den Carrier nachgefordert. Vielmehr werden dann einfach die regulären Zollsätze angewendet.
Tipp: Wenn du eine kostenlose Multi-Carrier-Versandplattform wie LetMeShip nutzt, sprich am besten direkt mit dem Customer Service. Unsere Inhouse-Kundenberater verfügen über langjährige Erfahrung und können dir genau sagen, ob und wann ein solcher Nachweis vorliegen sollte; welche Möglichkeiten du hast, um ihn nachträglich vorzulegen und welche Dokumente eventuell noch benötigt werden. Mehr Informationen zu den Versand-Möglichkeiten für deinen Import nach Österreich haben wir separat zusammengestellt.
Schwache Infrastruktur mit großen Investitionsstau und Nadelöhren
Im regionalen Vergleich ist die bosnische Infrastruktur immer noch schwach entwickelt. Das betrifft Schiene, Straße und Luftverkehr und hängt zum Teil mit der politischen Struktur und den Kompetenzen (und Differenzen) der beiden Teilstaaten zu tun, der Republik Srpska und der Föderation von Bosnien und Herzegowina.
1. Das Schienennetz leidet unter einem deutlichen Investitionsstau und maroden Strecken. Dazu kommt, dass beide Teilstaaten eigene Netze betreiben. Werden Waren auf der Schiene also von einem Landesteil in oder durch den anderen transportiert, müssen Züge und Personal getauscht werden.
2. Etwas anders sieht es im Straßennetz aus. Mehrere neue Autobahnen befinden sich in der Planung oder im Bau und sollen auch verstärkt an das europäische Autobahnnetz angeschlossen werden. Bislang sind jedoch nur etwa 220 km auf drei Teilabschnitten fertiggestellt. Weitere etwa 120 km sollen bis Ende 2025 freigegeben werden. Weite Teile des Landes werden auf absehbare Zeit nicht an das Autobahnnetz angeschlossen sein und es gibt lediglich einen fertiggestellten Anschluss an das europäische Autobahnnetz. Zudem liegt die Planung bei den Teilstaaten, die nicht immer die infrastrukturellen Bedürfnisse des Gesamtstaates berücksichtigen.
3. Luftfracht nach Österreich kann nur über den Flughafen von Sarajevo abgewickelt werden.
Tipp: Möchtest du Importe aus Bosnien durchführen, kann unter Umständen schon der Transit-Transport von einem Landesteil durch einen anderen problematisch sein. Multi-Carrier-Versandplattformen bieten durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Dienstleistern eine größere Flexibilität. Für einen B2B-Versand Bosnien nach Österreich bieten unsere Partner DHL, TNT, FedEx und UPS zuverlässige und zeitnahe Express-Zustellungen sowohl für Pakete als auch Paletten-Versand an.
Plane aber bitte aufgrund der beschriebenen Herausforderungen selbst bei Express immer eine Laufzeit von 3–4 Tagen ein, je nachdem wo deine Ware abgeholt werden muss. Längere Laufzeiten sollten auch immer eingeplant werden, wenn es um den Versand von sperrigen Gütern oder Gefahrgut geht.
Flexible Versandlösungen mit einem Multi-Carrier-Partner
Du siehst, dass gerade bei Importen aus Bosnien-Herzegowina dein Versand durch Faktoren beeinflusst werden kann, auf die Logistikunternehmen nur begrenzt Einfluss haben. Dann ist es hilfreich einen Partner zu haben, der sich mit den Besonderheiten vor Ort auskennt, dich bei der Wahl des zuverlässigsten Carriers und besten Versandservice unterstützt und auch bei Problemen und Verzögerungen Alternativen anbieten kann.
LetMeShip (gegründet 2000) als international aufgestellte Multi-Carrier-Versandplattform ist schon seit 2016 in Österreich präsent und unterstützt kleine und mittelständische B2B-Unternehmen bei der Abwicklung ihres Versands. Dank unserer über 20-jährigen Erfahrung helfen wir dir dabei, Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu umgehen. Und das Beste: Du hast alles auf einer Plattform:
- Maximale Flexibilität dank langjähriger Zusammenarbeit mit verschiedenen Carriern
- Einen persönlichen Account Manager der dich beim Kontakt zum Zoll oder zum Carrier unterstützt
- Viel Erfahrung auch in der Abwicklung von Special Services
- Dokumenten-Upload und Archiv-Funktion
- Zolldokumente direkt im System zu erstellen und an den Carrier zu übermitteln
[1] WKO Statistik Österreich: Österreichs Außenhandel 1980–2022. Vorläufige Ergebnisse
[2] https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/bosnien-und-herzegowina-wirtschaftsbericht.pdf
[3] Erstellt nach WKO Statistik Österreich: Österreichs Außenhandel 1980–2022. Vorläufige Ergebnisse
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